Moore sind dauerhaft nasse Feuchtgebiete und verbinden das Leben an Land mit dem im Wasser, was sie so einzigartig macht. Doch wie sind Moore überhaupt entstanden und was war zuerst da – das Land oder das Wasser? In diesem Beitrag erfahren Sie, was die letzte Eiszeit mit der Entstehung der Moore Norddeutschlands zu tun hat und was der Unterschied zwischen einem Hoch- und einem Niedermoor ist. Denn Moor ist nicht gleich Moor.
Entstehung der Moore Norddeutschlands
Moore sind Relikte der Eiszeit, die vor etwa 12.000 Jahren endete. In Folge von wärmer werdenden Temperaturen schmolzen riesige Eismassen und das abfließende Schmelzwasser sammelte sich in Senken und Mulden. An den Ufern dieser Seen begannen sich mit der Zeit Pflanzen wie Schilf, Sumpfgras oder Seggen anzusiedeln. Mit zunehmendem Pflanzenwachstum, dehnte sich das Ufer weiter aus und der See verlandete. Auf diese Weise entstand allmählich eine sumpfige Umgebung, die als Niedermoor bezeichnet wird. Unter den nährstoffarmen und wasserstauenden Bedingungen konnten die Pflanzen nicht vollständig abgebaut werden. Über die Jahrhunderte sammelten sich so die abgestorbenen Pflanzenreste an und bilden Millimeter für Millimeter Torf. Hochmoore haben sich später aus den Niedermooren entwickelt, indem sich die Torfschicht im Laufe der Zeit verdickt und das Wasser darunter einschließt. Teilweise wird der Zugang zum Grundwasser vollständig unterbrochen. Die Oberfläche des Moores steigt an und begünstigt das Wachstum von Pflanzen wie Torfmoosen, die typisch für Hochmoore sind.
Was ist ein Hochmoor?
Hochmoore werden auch als Regenmoore bezeichnet, da sie ihre Wasserquellen hauptsächlich aus dem Niederschlag beziehen. Regenwasser bringt kaum Nährstoffe mit sich, weshalb in Hochmooren nährstoffarme und saure Bedingungen vorherrschen. Hier fühlen sich zwar nur wenige, aber dafür besonders spezialisierte Arten wohl. Zum Beispiel die kleinen zarten Torfmoose, pinselförmige Wollgräser und sogar carnivore Sonnentauarten, die in der eher eintönig braun gefärbten Landschaft rote Farbkleckser hinterlassen.
Was ist ein Niedermoor?
Niedermoore entstehen häufig in Senken und werden von Flüssen oder dem Grundwasser gespeist. Sie haben in der Regel einen höheren Nährstoffgehalt aufgrund der regelmäßigen Zufuhr von Sedimenten und Mineralien aus dem umgebenden Grundwasser. Niedermoore sind besonders artenreich mit einer bunten Farbenpracht. Hier tummeln sich blühende Orchideen, prächtige Rohrkolben und buschige Seggen.
Jedes Moor ist einzigartig und jedes davon ist schützenswert. Schließe dich jetzt unserer Mission an, diese einzigartigen Ökosysteme zu schützen. Deine Unterstützung hilft uns, unsere heimischen Moore wieder zu renaturieren und die für uns lebenswichtigen Funktionen wie Kohlenstoffspeicher, Wasserspeicher und Wasserfilter wiederherzustellen.