Einmal im Jahr sind die Moore wie in Watte gehüllt: Jedes Jahr lockt das atemberaubende Naturschauspiel zahlreiche Besucher:innen ins Moor, wenn die flauschigen Wollgräser ihre zarten Köpfe in die Höhe recken, was einem Meer aus tausenden wogenden Wattebäuschen gleicht. Nur für einen kurzen Zeitraum von April bis Juni kann man das beeindruckende Spektakel erleben.
Die filigranen weißen Püschel sind eigentlich die Fruchtstände der Wollgräser und bilden sich erst nach der eigentlichen Blüte. Aufgrund der frühzeitigen Blütezeit wird das Wollgras dabei besonders von Bienen, Schmetterlingen und Zikaden als Nahrungsquelle geschätzt.
Wollgräser, auch wilde Baumwolle, Bettfedern, Binsenwatte, Moorseide oder Wiesenwollen genannt (man hat früher wirklich damit Betten und Kissen ausgestopft), gehören zu den Pionierpflanzen und wichtigen Vertretern im Moor, da sie als Torfbildner maßgeblich zur Entstehung der Hochmoore beitragen. Wer dieses Naturwunder selbst erleben möchte, sollte schnell die Gummistiefel für das Wochenende bereitstellen und einen Ausflug ins Moor planen.
Egal ob in der Diepholzer Moorniederung, im Pietzmoor bei Schneverdingen oder im Tister Bauernmoor bei Hamburg, wo wir letztes Wochenende unterwegs waren und diese Fotos machten. Die Wollgrasblüte lässt sich hier besonders gut bewundern.
Wie ihr seht: Moore können so viel mehr als mystisch sein. Auf ins Moor, denn schöner wird es nicht, versprochen!